Gassistationen findet man an allen gut frequentierten Spazier- Wald- und Feldwegen. Praktische Mülleimer, die mit einem Spender für Hundekotbeutel ausgestattet sind. Diese werden von den Gemeinden zur freien Entnahme bereitgestellt, damit Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge ordnungsgemäß entsorgen können. Daraus resultiert nicht nur eine saubere Gemeinde, denn diese praktischen Gassibeutel können Leben retten.
Im Winter beim „Malerwies“-Bauer Hannes Mair in Tirol. Seine Kühe sind trächtig und der Nachwuchs wird bereits freudig erwartet. Dann der Schock: insgesamt ereigneten sich 5 Frühgeburten, die für die Jungtiere alle tödlich endeten. Fehlgeburten können vorkommen, dennoch wurde nach der dritten Todgeburt der Tierarzt informiert, denn diese Mortalitätsrate war ungewöhnlich hoch. Nachdem die Tiere gründlich untersucht wurden, kam die traurige Gewissheit: Alle seine Rinder tragen Antikörper des Neospora Caninum in sich.
Es handelt sich hierbei um einen einzelligen Parasiten zu dessen Endwirten der Hund zählt. Die Eier des Neospora Caninum werden über den Kot ausgeschieden und gelangen in die Umwelt. Durch die Aufnahme von kontaminiertem Futter oder Wasser nehmen Zwischenwirte die Eier auf. Anschließend kommt es zu einem Befall verschiedener Organe, der Gebärmutterschleimhäute oder des Fetus. Dies kann zu tödlichen Frühgeburten oder einer Unterentwicklung des Jungtiers führen.
Im Fall von Hannes Mair eine fatale Bilanz. Als Kleinbauer mit nur 15 Kühen bedeutet dies nicht nur einen großen wirtschaftlichen Schaden, sondern auch einen emotionalen Verlust. Hinzu kommt, dass Kühe, die einmal eine Fehlgeburt erlitten haben, zwar wieder trächtig werden aber keine weiteren Kälber mehr austragen können. Eine medikamentöse Behandlung oder Impfung gegen die sogenannte Neosporose existiert derzeit nicht. Daher ist man umso mehr um Aufklärung und gegenseitigen Respekt bemüht.
Damit solche tragischen Ereignisse der Vergangenheit angehören, ist es wichtig, mehr Wertschätzung gegenüber unseren Bauern und unserer Umwelt zu zeigen. Gegenseitige Rücksichtnahme spielt dabei eine entscheidende Rolle. Hundebesitzer haben eine Verantwortung und sollten dieser auch gerecht werden, indem sie die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner mit Hundekotbeuteln entfernen. Dies verhindert nicht nur unschöne Verschmutzungen, sondern auch die Weitergabe von Krankheitserregern an Kühe und andere Weidetiere, die durch kontaminierte Wiesen gesundheitlich gefährdet werden.
Neben der Verschmutzung durch Hundekot stellt auch Müll auf den Wiesen ein großes Problemdar. Teilweise können Landwirte die ersten Meter ihrer Felder nicht nutzen. Das Gras wird entsorgt. Die Bauern müssen daher immer wieder die Flächen kontrollieren, denn wenn beispielsweise Aludosen im Mähwerk zerschnitten werden, können die scharfen Kleinteile zu innerlichen Verletzungen führen. Daher auch ein Appell an alle: Halten Sie Ihre Umwelt sauber und leisten Sie damit einen aktiven Beitrag für die Natur.
Wer sich an dem zusätzlichen Plastikabfall stört, der kann zu biologisch abbaubaren Hundekotbeuteln wechseln. Diese werden nach dem Gebrauch ebenfalls im Restmüll entsorgt, aber im Gegensatz zu konventionellen Plastikbeuteln werden sie auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt und somit CO2-neutral verbrannt.