CO² Kompensierung – das klingt, als müsse man einfach das nächstbeste Klimaschutzprojekt unterstützen, um mit guten Gewissenden aktuellen Kurs der eigenen Firma fortführen zu können. Warum die Treibhausgase bei Produktion, Transport oder Entsorgung verringern, die verwendeten Rohstoffe ersetzen? Das alles kann doch ganz einfach mit einem gepflanzten Baum und einem schönen „klimaneutral“ Siegel ersetzt werden.
Es stimmt, dass es leider CO²-Emissionen gibt, welche sich nicht vermeiden lassen. Doch sich auf wichtigen Klimaschutzprojekten und Organisationen auszuruhen, zählt definitiv nicht dazu. Das ist dann doch schöner formuliertes Greenwashing und sonst gar nichts. Viel zu viele Firmen nutzen „klimaneutral“ Siegel, um Ihren CO²-Ausstoß zu rechtfertigen; ganz gleich, ob sie bei den verwendeten Rohstoffen oder der Produktion noch einiges einsparen könnten.
Gemeinsam mit ClimatePartner war daher unser Ziel, genau das zu vermeiden. Ein Klimaneutral Siegel, welches wirklich was bewegt –und gerne auch mehr CO² mindert als überhaupt produziert wird.
Wie erwähnt ist es derzeit leider noch nicht möglich, den CO²-Ausstoß entlang der kompletten Wertschöpfungskette zuverhindern. Dass die Produktion unserer Biomüllsäcke CO²-Neutral ist, war und ist uns seit jeher wichtig. Doch den entstehenden CO² beim Transport und Entsorgung können wir stand jetzt nur bedingt verhindern. Beim Transport mit Kraftfahrzeugen entstehen unvermeidbar Emissionen.
Genauso kann und kommt es auch bei der Entsorgung von Biomüll, in welcher unsere Säcke eine große Rolle spielen, zu Treibhausgasen. Unsere Biomüllsäcke sind zertifiziert kompostierbar, enden aber viel zu oft unnötigerweise in Verbrennungs- statt Kompostieranlagen. Daher war uns auch an diesem Punkt wichtig, wenn wir auch auf diesen Vorgang keinen Einfluss ausüben können, zumindest die dabei entstehenden Emissionen zu kompensieren.
Das, so finden wir, gehört zu einer verantwortungsbewussten Kompensation dazu.
Die heimische Region beschützen und jene unterstützen, welche für unsere Natur verantwortlich sind. Das ist für uns der Kern einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Philosophie.
Darum war es für uns selbstverständlich, mit ClimatePartner als Vermittler, ein heimisches Klimaprojekt zu unterstützen. So kam die Partnerschaft zwischen uns und dem Naturpark Karwendel zustande.
Die Mitarbeiter des Parks kümmern sich um den Erhalt heimischer Ökosysteme, beaufsichtigen und stärken den Artenschutz und fördern die Population jener Tiere, deren Anzahl gering ist.
Außerdem kümmern sie sich um die Ausbildung neuer Klimapädagogen, welche sich für den Schutz der Natur einsetzen. So fördert der Naturpark auf Dauer die heimischen Wälder und Moore und trägt zur Agrarwende bei.
Diese Arbeit ist ein wichtiger Teil im Kampf gegen den Klimawandel, daher ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit von uns.
Manche wissen bereits, dass mit einem Klimaschutzprojekt kein CO² kompensiert werden kann. Diese sind von Natur aus CO²-Neutral, da die strengen Auflagen Klimaneutralität fordern, um Projekte unter dem Label ‚Klimaschutz‘ ins Leben rufen zu dürfen.
Bei der Kompensation selbst geht es darum, CO²-Ausstoß an Orten und durch Projekte zu reduzieren beziehungsweise gänzlich zu ersetzen. Hierbei sollte man nicht nur darauf achten, auf freiem Land neue Bäume zu pflanzen oder Methoden zur erneuerbaren Energie aufzustellen, welchedann sich selbst überlassen und im schlimmsten Fall gar nicht genutzt werden. Bei Kompensationsprojekten geht es in erster Linie darum, Langzeitlösungen zuschaffen – diese sollen auch noch zur Verbesserung des Klimas und dem Schutz der Umwelt beitragen, wenn die Kompensation schon längst abgeschlossen ist.
Deswegen unterstützen wir in einem zweiten Projektin drei Bundesstaaten Indiens den Aufbau und die Verwendung von Solaranlagen, wodurch besagte Gebiete erneuerbare Energie für ihren Strom produzieren und beziehen, statt auf Kohlekraftenergie zurückgreifen zu müssen. Denn Kohlekraft ist in Indien leider nach wie vor eine der größten Energiequellen.
Energie aus Solarzellen ist emissionsfrei, da bei der Verwendung keine fossilen Stoffe verwendet werden, welche durch ihre Verbrennung neben CO² auch weitere Schadstoffe freigeben können. Ein Gewinn für die Umwelt als auch die Menschen, welche in Wärmekraftwerken arbeiten müssen. Zusätzlich schaffen diese Projekte neue Arbeitsplätze, da der Aufbau, die Wartung und Verwaltung von den Einheimischen in Indien übernommen wird.
Übrigens: Die PV-Solarmodule haben eine gesamte Kapazität von 225 Megawattstunden, wodurch insgesamt 329.720 Tonnen CO² im Jahr eingespart werden können.
Somit sind unsere Biomüllsäcke, die Transportwege und die Entsorgung klimaneutral – mit echtem Interesse an einer Verbesserung für Mensch und Umwelt. Das ist ein weiterer Schritt auf dem richtigen Weg – und auch in Zukunft streben wir nach Weiterentwicklung und Verbesserung auf diesem Gebiet.