Was Mülltrennung bedeutet

So sollte in Österreich Müll getrennt werden

Die Trennung von Lebensmittelresten, Leichtverpackungen, Altpapier sowie Restmüll ist für uns ein ganz natürlicher Prozess im Alltag. Egal ob in Schulen, Einkaufszentren, an Bahnhöfen oder im eigenen Haushalt – Müll gehört getrennt. Aber beachten wir dabei wirklich immer wie Müll wirklich getrennt werden muss? Und wie steht es um die Mülltrennung in anderen Ländern?

Die richtige Mülltrennung ist nicht immer einfach. Manchmal ist es auch schwer, den Müll einer bestimmten Abfallart zuzuordnen, gerade Verbundstoffe erschweren die richtige Zuordnung. So landen schnell viele Wertstoffe im Restmüll statt in der ihnen zugeordneten Tonne. Dabei ist gerade die Wiederverwertung so wichtig, um Mülldeponien zu vermeiden und den Müll für Energie- sowie recycelte Materialien zu gewinnen.

Leichtkunststoff

In den Leichtkunststoff, also der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne, gehören alle Verpackungsmaterialien wie Plastikflaschen für Getränke, aber auch Wasch- und Putzmittel, ebenso für Körperpflegemittel. Auch Getränkekartons und Verpackungen für Lebensmittel oder Verpackungen für Kühlmittel. Jedoch Achtung: Verpackungen von Motoröl gehören zum Beispiel nicht in den Gelben Sack!

Ebenfalls sollte bei den leeren Verpackungen darauf geachtet werden, dass diese wirklich leer sind und zusammengedrückt und verschlossen gesammelt werden. So wird Platz gespart und es passt mehr Leichtkunststoff in einen Sack. Außerdem empfiehlt es sich, gewisse Verbundstoffe, wie zum Beispiel die Folie vom Joghurt und den Becher voneinander zu trennen, auch wenn beides in den Gelben Sack gehört. So kann die Maschine die beiden unterschiedlichen Materialien besser erkennen und voneinander trennen.

Altpapier

Das Trennen von Altpapier klingt einfach: Karton zu den Kartonagen, Papier wie Zeitungen und Ähnliches zu Papier. Dabei muss beim Recyceln von Papier einiges mehr beachtet werden. So gehören Durchschlag- oder Thermopapier, also die Kassabons, zum Beispiel nicht in den Papiermüll – sondern in den Restmüll! Ebenfalls gehört klassisches Papier von Kartonagen getrennt – hierbei ist aber zu beachten, dass ein Karton unbeschichtet sein muss, um wirklich zu den Kartonagen zu zählen. Ist dem nicht so, gehört er nämlich auch in den Restmüll. Und so verlockend es auch scheint, dass ‚Tücher‘ Sortiment wie Küchenrolle oder Taschentuch im Altpapier zu entsorgen: Es gehört dort definitiv nicht hin, sondern auch in den Restmüll!

Biomüll

AirBoxR geschlossen
AirBox® geschlossen

In den Biomüll gehören ausschließlich kompostierbare Produkte wie Obst- und Gemüseabfälle. Auch Schnittblumen oder Laub- und Grasschnitt zählen dazu. Schwieriger wird es dann schon bei Strauchschnitt, dieser sollte nur in kleinen Mengen zum Biomüll gegeben werden. Natürlich können auch Produkte wie Kaffeefilter und Teebeutel in die Biotonne, ebenso Klassiker wie Eierschalen oder verdorbene Lebensmittel. Letzteres natürlich ohne Verpackungsmaterial. Bei Produkten wie Sägespänen ist zu beachten, dass die Materialien nur unbehandelt in den Biomüll wandern dürfen.

Für die Sammlung von Biomüll sind besonders Vorsammelhilfen zu empfehlen, wie zum Beispiel unsere Folienbeutel aus Maisstärke. Sie halten den Mülleimer sauber und helfen bei einer unproblematischen Entsorgung des Biomülls. Immer wieder liest man auch, dass Zeitungspapier eine Alternative wäre. Davon raten wir aber dringend ab! Zum einen verwenden nicht alle Agenturen umweltschonende Tinte in ihrem Druck, zum anderen sind nach wie vor bedenkliche Lösungsmittel bei der Zeitungsherstellung im Einsatz, die schädlich für die Bewohner im Kompost sowie den Boden sind.

Recycling in den unterschiedlichen Ländern

Dem ein oder anderen ist eventuell aufgefallen, dass ein paar Entsorgungsregeln nicht aufgelistet worden sind bzw. sich die Regeln von denen unterscheiden, die man bei sich zu Hause kennt. Hierbei sei anzumerken, dass sogar die beiden Nachbarländer Österreich und Deutschland unterschiedlich voneinander trennen.

So entsorgt man in Deutschland zum Beispiel Alu und Weißblech, also Lebensmitteldosen, ebenfalls mit Plastikverpackungen. In Österreich hat man dafür allerdings eigene Tonnen und Container.

Aber auch andere Länder haben unterschiedliche Vorstellungen wie Recycling funktioniert – und das nicht immer zum Besseren.

Symbolbild

Viele Kommunen Frankreichs empfinden Bio- und Restmülltrennung als zu kompliziert, weswegen knapp ein Drittel des Restmüllsaus Biomüll besteht. Die riesige Nachfrage aus der Bevölkerung zeigt aber auch,dass nicht alle Einwohner Frankreichs mit diesem Konzept einverstanden sind!

Leider macht es Griechenland nicht unbedingt besser. Athen, die Hauptstadt Griechenlands, sammelt zwar in den heißen Sommermonatenjeden Abend den Abfall ein, um eine Verrottung in den Mülltonnen zu vermeiden, allerdings landet der ganze Müll seit Jahrzehnten auf einer riesigen Deponie im Nordwesen der Metropole.

Großbritannien hat es ebenfalls in unseren Beitraggeschafft – und das leider auch nicht im positiven. Das Vereinigte Königreich recycelt nur ca. 45 % ihres Mülls. Da die Briten nicht mehr zur EU gehören, fallen sie nicht unter das vom 01. Januar 2021 verschärfte Regelungen für den Export von Kunststoffabfällen. Viele dieser Abfälle aus dem Königreich landen daher massenhaft in Indonesien, Malaysia oder der Türkei.

Recycle ist nicht immer einfach, aber wir kommen zu dem Entschluss, dass manche Lösungen besser sind als andere – und wir gemeinsam auch viel bewirken können, wenn wir uns Mühe geben. Natürlich ist immer Luft nach oben und je nach Art der Betrachtung haben manche Lösungen ihre Vor- wie auch Nachteile.

Daher ist es umso besser, dass die europäische Regierung eine einheitliche Regelung in die Wege geleitet hat, welche am 01. Januar 2024 in Kraft tritt. Diese besagt, dass alle Mitgliedstaaten eine separate Sammlung von Bioabfällen sicherstellen müssen. Zusätzlich gilt ab 01. Januar 2025, dass alle Mitgliedstaaten getrennte Sammlung von Textilien und gefährlichen Abfällen eingerichtet haben müssen, welche von Haushalten erzeugt wird.

Es zeigt sich, dass immer weiter zu forschen und sich auf neue Ideen einzulassen, der richtige Wege ist, um für uns alle eine bessere Umwelt zu schaffen.

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